Wir freuen uns sehr Ihnen/Euch mitteilen zu können,
dass vier Damen ihre Ausbildung zur Ismakogie-Lehrerin
erfolgreich abgeschlossen haben.

Wir gratulieren herzlich und wünschen Euch einen erfolgreichen Start und viel Freude bei Eurer Tätigkeit.
Unserer Kollegin, Frau Dr. Maria Cerveny, hielt anschließend an die Jahreshauptversammlung einen Vortrag über mögliche Verbindungen und Gemeinsamkeiten von: Anthroposophie und Ismakogie.
Sie hat uns eine Zusammenfassung ihres Vortrages überlassen – herzlichen DANK dafür!
Rudolf Steiner – Anthroposophie – Ismakogie ?
Rudolf Steiner: + 27. Februar 1861
(Donji Kraljevec Königreich Ungarn – heutiges Kroatien)
* 30. März 1925 (Dornach bei Basel – Schweiz)
Ein Goetheforscher, Philosoph, Geistesforscher, der durch systematisch entwickelte Anthroposophie (= Weisheit vom Menschen) einen neuen zukunftsweisenden wissenschaftlichen Zugang zur geistigen Welt eröffnete.
Seine Lebensumstände waren herb und gesund, keine Verweichlichung und kein Verwöhnen. Bereits im frühen Lebensalter erlebte er die Polarität von Natur und Technik in der heilsamen, unberührten Natur und zugleich die anziehende Macht der sich immer stärker geltend machenden Technik. Die Wirklichkeit der geistigen Welt war ihm so gewiss, wie die der sinnlichen Erlebnisse. Die geistige Welt war ebensowenig eine Täuschung wie die der Sinneswelt. Er sagte von sich: „Ich unterschied Dinge und Wesenheiten, „die man sieht“ und solche „die man nicht sieht“.
Das „Ich“ – der geistige Wesenskern des Menschen – gibt ihm eine Sonderstellung vor allen Wesen.
Er übernahm auf Schröers (intellektueller Ziehvater) Vorschlag das Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar. Mit 29 Jahren veröffentlichte er „Goethes naturwissenschaftliche Schriften“ für die große Weimarer Goethe- Ausgabe, die sogenannte „Sophien-Ausgabe“.
Mit 30 Jahren (1891) promovierte Rudolf Steiner an der Universität Rostock mit einer erkenntnistheoretischen Arbeit, die mit dem Satz endet: «Das wichtigste Problem alles menschlichen Denkens ist das: Den Menschen als auf sich selbst gegründete, freie Persönlichkeit zu begreifen.»
Als Geistesforscher entwickelte er ab 1900 die Anthroposophie als Wissenschaft vom Geistigen, ausgehend von der Beobachtung des Denkens nach naturwissenschaftlicher Methode, die er in seiner „Philosophie der Freiheit“ ausführlich darstellte und mit einem auf das selbstbewusste freie ICH gestützten ethischen Individualismus begründet hat. Seine Frage war „Wie stehen Physische und Geistige Welt zueinander“
Mit dem Umzug nach Dornach und dem Bau des Goetheanums begann die Anthroposophie in der Welt sichtbar zu werden. Steiner stellte in vielen Lebensbereichen manches auf den Kopf und neues auf die Füsse:
Die Waldorfpädagogik
wurde für die Arbeiter der Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik in Stuttgart entwickelt um die Arbeitsvorgänge besser zu verstehen. Es folgte eine Schule für ihre Kinder, die freie Entfaltung der einzigartigen Individualität des heranwachsenden Kindes nach besten Kräften fördert und zur viel umfassenderen Erziehungskunst erweitert werden muss, wenn sie dem ganzen Menschen gerecht werden soll.
Die Heilpädagogik
für „seelenpflegebedürftige Menschen“ auf anthroposophischer Basis wird heute weltweit sehr erfolgreich angewendet. Sie ist aus den Impulsen hervorgegangen, die RSt. in seinem für Ärzte und Heilpädagogen gehaltenen heilpädagogischen Kurs zur Förderung von Kindern oder auch Erwachsenen gegeben hat: „die aus einer unvollständig gebliebenen Entwickelung heraus erzogen werden sollen, beziehungsweise, soweit es möglich ist, geheilt werden sollen.“
Die Gesellschaft, Soziale Dreigliederung
ein detailreich ausgearbeitetes Leitbild für eine zukunftsorientierte gesellschaftliche Ordnung und Entwicklung. Sie beschreibt die Grundstruktur einer Gesellschaft, in der die Koordination der gesamtgesellschaftlichen Lebensprozesse nicht zentral durch den Staat oder eine Führungselite erfolgt, sondern in drei Bereiche des sozialen Lebens:
- freies Geistesleben (Kultur)
- Gleichheit im Rechtsleben (Politik)
- Brüderlichkeit im Wirtschaftsleben
- selbst verwalten – relativ autonom – den je eigenen Funktionsprinzipien folgen.
Landwirtschaft als biologisch – dynamischen Landbau
ohne Chemieeinsatz mit Fruchtfolge und Kompostierung zur Erhaltung der Fruchtbarkeit des Bodens, als lebendigen und individuellen Organismus, der seine eigene Charakteristik hat. Mit vielen Tier- und Pflanzenarten auf dem Hof.
Grundlegendes für eine Erweiterung der Heilkunst – Medizin
Die Anthroposophische Medizin ist eine Ganzheitsmedizin. Sie setzt alles ein, was die naturwissenschaftliche Forschung an nützlichen Erkenntnissen für das „Objekt Mensch“ bereithält. Darüber hinaus erfasst sie den Menschen als Subjekt in seiner Gesamtpersönlichkeit und in seinen Lebensbesonderheiten nach menschenkundlichen Gesetzmäßigkeiten. Sie versucht also, zusätzlich zu den allgemeinen Gesetzmäßigkeiten einer Krankheit das Charakteristische des jeweiligen Menschen in das weitere Vorgehen einzubeziehen, denn jeder Mensch ist einzigartig und jede Behandlung ist es ebenfalls, auch wenn sie sich bei vielen Menschen ähnelt.
Die Ganzheitsmedizin versteht den Menschen als komplexes Wesen mit Körper, Seele und Geist.
Die Anthroposophische Medizin versteht sich als eine Erweiterung der Heilkunst auf geisteswissenschaftlicher Grundlage, die in Ergänzung zum naturwissenschaftlichen Weltbild, das die unbelebte Materie beschreibt, den übersinnlichen Anteil von Natur und Mensch erforscht, der in den Phänomenen des Lebendigen, des Seelischen und des Geistigen zum Ausdruck kommt.
- als Ich-Organisation, mit ihren Willens-, Selbstbewusstseins- und Ordnungskräften
- als Seele, mit ihrem Gefühls- und Empfindungsvermögen
- als Ätherleib (Bildekräfteleib), mit seinen Lebenskräften, die fließend wirken, aufbauen und heilen
- und als Physischen Leib, der die Struktur der leiblichen Materie trägt.
Therapie (als Anregung der Selbstregulation)
nutzt einerseits Anthroposophische Medizin (AM) ein Verfahren, denen sich der Patient passiv als Objekt überlässt: Operation, Allopathische Medikamente der konventionellen Medizin, andererseits wendet sie ergänzend aber auch Methoden an, die ihn als aktiv handelndes Subjekt einbezieht, setzen die aktive Mitarbeit des Patienten voraus, mit künstlerischen Therapien, wie Sprachgestaltung, Musik, Malen, plastisches Gestalten, sowie Heileurythmie, Gesprächstherapie (Psychotherapie, Biographiearbeit) Ernährung, Bewegung, Physiotherapie und Entspannungsverfahren.
Die fünf Stufen einer ganzheitlichen Therapie umfassen:
- Diätetik (Katharsis – Reinigung),
Ernährung, Verbesserung der Nerven Sinnestätigkeit, Entlastung des Körpers
zum Beispiel:
- Leib: Zusatzstoffe in Nahrungsmittel, Überkalorische Ernährung, Genussgifte etc.
- Seele: Flut bewusster und unbewusster Eindrücke, Fernsehen, Internet, etc.
- Geist: Abwesenheit – kognitive Leistungsstörung, Autonomie, Salutogenese
- Diätetik: Meint auch Ruhe, Pflege, Anwesenheit anderer
2. Gespräch Asklepios: „zuerst das Wort, dann die Pflanze, zuletzt das Messer“
In der anthroposophischen Medizin gibt es eine speziell entwickelte Methode, das ist die Biographiearbeit. Hier versucht man anhand der eigenen individuellen Lebensgeschichte des Patienten (Klienten) herauszufinden, welche Fähigkeiten vorhanden sind und welche noch ausgearbeitet werden könnten.
V. Frankl: „Sinn kann nicht erzeugt, sondern nur gefunden werden“.
3. Arznei – Pharmakotherapie – Begegnung
So wenig wie möglich und nur so lange wie nötig. In schwerer akuter lebensbedrohlicher Krankheitssituation kann auf allopathische Medikamente nicht verzichtet werden. Wenn es sich vermeiden lässt, werden Krankheitssymptome nicht unterdrückt, sondern es wird versucht, mit Hilfe von homöopathisch hergestellten und anderen anthroposophischen Arzneimitteln die Selbstheilung zu aktivieren und so den Körper anzuregen, das gestörte Gleichgewicht wieder einzupendeln, eine Krankheit aus eigener Kraft zu überwinden. In der Krankheit tritt etwas auf: zur falschen Zeit, am falschen Ort
4. Pflege
- Bäder (Rosmarinbad),
- Wickel (Wadenwicke),
- Auflagen (Torpfenumschlag)
Prozesse die zum Stillstand gekommen sind, können wieder aktiviert werden zum Beispiel:
- zu schwache Darmbewegung,
- mangelhafter Blut- und Lymphfluss,
- flaches Ein- und Ausatmen.
Der Patient ist dabei zunächst überwiegend passives Objekt, die behandelnden Maßnahmen lösen ihrerseits aktive, individuelle Reaktionen aus, die die Selbstheilungsprozesse unterstützen und fördern.
Rhythmische Massage
beruht auf der klassischen Heilmassage, arbeitet jedoch zusätzlich noch mit anderen Griffen und Techniken. Die Rhythmische Massage macht seelisch durchlässiger, aufmerksamer und wacher, durchwärmt, vertieft die Atmung, bessert Schlaflosigkeit, Müdigkeit, Erschöpfung, Schmerzen, Verspannungen, Stauungen und viele weiteren funktionellen Störungen.
5. Kunst
- Plastisches Gestalten
als aktive Auseinandersetzung mit Ton, Holz oder Stein, mit Farbe, Form, Klang, Sprache und Bewegung lässt anders wahrnehmen, hören, sehen und fühlen. Damit eröffnen sich neue und schöpferische Wege im Umgang mit der Umwelt und der eigenen Innenwelt und somit auch für die Bewältigung von Krankheit und seelischen Problemen.
- Therapeutisches Zeichnen und Malen
bedeutet eine intensive Auseinandersetzung mit sich selbst auf der Suche nach dem inneren Gleichgewicht.
- Musiktherapie
öffnet über Stimme, Melodie, Harmonie, Klang und Rhythmus die Tür zu inneren Erlebnisräumen. Sie spricht die Gefühle an, nicht den Verstand.
- Sprachgestaltung
an jedem Wort ist der Mensch mit seinem ganzen Sein beteiligt, er verleiht Gedanken und Gefühlen mit Hilfe der Stimme Ausdruck. Gaumen, Zunge, Lippen und Zähne bilden dabei Laute, die den Luftstrom zu Worten formen.
- Eurythmie
ist eine Bewegungskunst, die der Gesundheit dient und den Menschen in Einklang bringt. Sie fördert die harmonische Entwicklung des heranwachsenden Menschen. Später entwickelte sich ergänzend für die Bühnenkunst auch die Lichteurythmie.
Zur rein künstlerischen Eurythmie gesellte sich die Heileurythmie. Sie ist eine spezielle Therapieform, die seit 1921 unter Mitarbeit von Ita Wegman aus den Bewegungsformen der Eurythmie entwickelt wurde und unterstützt den Heilprozess, indem sie die durch die eurythmisch geordnete Körperbewegung harmonisierend auf die innere organische Tätigkeit zurückwirkt.
Pädagogische Heileurythmie – als weitere spezielle Disziplin.
Jede Bewegung des täglichen Lebens – und überhaupt jede Bewegung – ist eine Ausdrucksgeste und somit eine Eurythmische Bewegung und Ismakogie ist eine Bewegungskunst !
Internationale Ismakogie Tage in Salzburg im Mai 2024
Am Freitag, 24. Mai 2024 fanden sich Ismakogie-Trainerinnen und -Trainer aus Österreich, den Niederlanden und Deutschland auf dem Salzburger Mönchsberg ein um in angenehmer Atmosphäre und in märchenhafter Umgebung ihre Ismakogie-Kenntnisse in Theorie und Praxis zu erweitern bzw. auf den neuesten Stand zu bringen.
Am Samstag, 25. Mai verbesserte Frau Manauschek unser – im Alltag äußerst wichtiges – Gefühl für Koordination und Gleichgewicht indem sie uns mit unseren Füßen vertraut machte und uns im korrekten Gehen trainierte, ganz unter dem Motto: „Gehen ist das beste Ganzkörpertraining“. Nachmittags wandten wir uns den – nicht minder wichtigen – Punkten „Kraft und Beweglichkeit“ zu und Frau Manauschek ließ uns mit und ohne Hanteln trainieren.

Die Fortbildung am Sonntag, 26. Mai, wurde von Frau Wagner in gewohnt kompetenter Weise gestaltet. Nach ihrem sehr interessanten und informativen Vortrag über die Zusammenhänge der Muskelketten und deren Auswirkung auf die ideale Haltung – begleitet von sehr anschaulichem und einprägsamem Video-Material – gingen wir zur Praxis über: Frau Wagner leitete entsprechende Übungen an, z.B. mit 1.5m langen Stäben, sodass wir unsere Wirbelsäulen und somit unsere Haltung überprüfen konnten. Anschließend durften wir sehr wirksame Bodenübungen mit Hanteln machen.
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Zwischendurch hatten alle Kolleginnen und Kollegen Gelegenheit, in einem kurzen Erste-Hilfe-Quiz ihr Wissen auf diesem Gebiet zu testen.
Trotz der vielen und effizienten Arbeit blieb genug Zeit für Erfahrungsaustausch und persönliche Gespräche sowie für die Erkundung der Mozartstadt und sogar für einen Ausflug nach Hellbrunn.

Insgesamt war dieses Fortbildungs-Wochenende eine äußerst gelungene Veranstaltung, die allen Beteiligten sehr gut gefallen hat und wir freuen uns schon auf unser nächstes Ismakogie-Treffen.
Artikel aus der Zeitschrift „Welt der Frauen“
„Welt der Frauen“-Leserin Ulrike Mittermair (64) erzählt. (Text: Julia Langeneder)
Ich wuchs als jüngstes von fünf Kindern in einer kleinen Landwirtschaft in Timelkam in Oberösterreich auf. Nach Abschluss der Fachschule fur wirtschaftliche Frauenberufe arbeitete ich im Kindergarten und Sekretariat der Don Bosco Schulen. Mit meinem Mann bin ich seit 40 Jahren verheiratet, wir haben drei Kinder und ein Enkelkind. 19 Jahre lang war ich zu Hause bei unseren Kindern, ich bin dankbar für diese Zeit, in der wir auch das „Sacherl“ übernahmen und ich meine Eltern bis zu deren Tod pflegte. Ich interessiere mich für andere Länder und habe mir die weite Welt nach Hause geholt. Wir haben einen Studenten aus Ruanda beherbergt, und fünfmal waren Tschernobylkinder bei uns. Vor 22 Jahren stieg ich durch Zufall auf die „Ismakogie“ (ismakogie anneseidel.at). Diese sanfte Haltungs- und Bewegungslehre, die von der Österreicherin Anne Seidel gegründet wurde, alle Körperfunktionen positiv beeinflusst und auch das Selbstvertrauen stärkt, fasziniert mich, weil sie für die Gesundheit so viel bringt. Ich habe die Ausbildung dazu abgeschlossen und halte Kurse in Bildungseinrichtungen. |
„Welt der Frauen“ Iese ich: … seit 40 Jahren. Ich habe das Abo zu meiner Hochzeit geschenkt bekommen und sämtliche Hefte gesammelt. Wichtig ist mir: Was ich nicht mag: Mein Leitgedanke: |
den Originaltext können Sie unter diesem Link nachlesen
Unsere niederländische Kollegin, Frau Henny Heuff, zeigt Ismakogieübungen in niederländischer Sprache auf YouTube.
Für alle, die es gerne anschauen wollen – die Links:
Youtube Link 1
Youtube Link 2
Youtube Link 3
Erschienene Bücher:
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„Bewegen als Lebensphilosophie“ Henny Heuff (auch in Deutsch erschienen) Kaufen bei Lehrer*innenweiterbildung Kosten: EUR 24,00 |
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„In 10 Schritten mühelos fit und vital“ Angelika van der Schilden (auch in Deutsch erschienen) Kaufen und bestellen unter amazon.de Kosten EUR 17,99 |
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„Stel je voor met Ismakogie“ Jeanne Albers (nur in Niederländisch) EUR 35,00 plus Versandkosten Bestellen unter: www.jeannealbers.nl oder info@jeannealbers.nl |
Artikel aus der Zeitung „Ganzheitsmedizin“ von Frau Dr. Gerda Kippes, FÄ für Orthopädie
Ismakogie

Das sperrige und etwas altmodisch anmutende Kunstwort ist ein Akronym und steht für: Ideale — Schwingungsrhythmik — der Muskeln — im Alltag — nach körpereigenen — Ordnungsgesetzen.
2. Neuraltherapie wird als mit jeder anderen Methode kompatibel beschrieben. Nur selten sind wir mit NT als Monotherapie nachhaltig erfolgreich. Bewegungstherapie wird fast immer Bestandteil eines Behandlungskonzeptes sein.
3. Die Entscheidung, zu welchem Zeitpunkt welche Form der Bewegungstherapie/Physiotherapie angemessen ist, liegt, als „Regisseure“ der gesamten Therapieplanung oft bei uns: Wir müssen ein Basiswissen über Wege zur Selbstwahr- nehmung haben und individuell (unter Rücksichtnahme auf finan- zielle Ressourcen des Patienten!) beraten.
4. Erreichen wir therapeutisch kei- ne vollständige Symptombefreiung/ Heilung, ist es unsere Aufgabe den Patienten beim Wiedererlangen positiver Leiberfahrung zu un- terstützen. Zu häufig wird er mit seinem versehrten Körper alleine gelassen. Aus diesem Grund haben wir Kolleglnnen gebeten, Ihre persönliche Lieblingsmethode vorzustellen.
Dr. Gerda Kippes, FÄ für Orthopädie und über viele Jahre Kassierin der ÖNR, bringt uns das Wesen der ISMAKOGIE näher.
Begründet wurde die lsmakogie Mitte des vorigen Jahrhunderts von der Wienerin Anne Seidel. Die gelernte Kosmetikerin studierte an den Universitäten Wien und Innsbruck die Anatomie und Physiologie des menschlichen Körpers. Sie erkannte, dass ursprüngliche und natürliche Bewegungsabläufe im Lauf der Entwicklung verloren gegangen sein mussten — und setzte alles daran, diese Harmonie der Bewegung, das Zusammenspiel von Bewegung und Atmung, eine entspannte und aufrechte Körper- haltung wieder freizulegen. Und das ohne Anstrengung. Anne Seidel berücksichtigte die Einheit von Körper und Geist und erkannte den Wert der Übungen für die psychische Ausgeglichenheit.
Mit 97 Jahren starb Anne Seidel 1997 in Wien.
Alltag als Training, Harmonie und Bewusstheit der Bewegung
Es ist also eine Haltung und Bewegungslehre, die uns bewusstmachen soll wie man gelenkschonend, also ökonomisch geht, steht und sitzt und Harmonie in den Alltag bringt. Jede unserer Alltagshandlungen kann so zum Übungsanlass werden.
Mit sanften Übungen wird nicht nur die oberflächliche Muskulatur gekräftigt, sondern auch die kleinsten, tiefen Muskelpartien angesprochen sowie der Faszientonus verändert.
Die Stabilität des ganzen Körpers wird erhöht, der Beckenboden gekräftigt und die Koordination verbessert. Balanceübungen sind ein integrierter Bestandteil des Konzeptes.
lsmakogie macht den Übenden die Zusammenhänge innerhalb des Körpers bewußt: Die Aktivierung von Muskelketten wird bewusst wahrgenommen (z.B. kommt es beim Zehenstand zu Muskelanspannung bis in den Nackenbereich).
Durch lsmakogie kommt es zu einer Verbesserung der Haltung, zu einer Entlastung der Muskelansätze zu muskulärer Entspannung und Harmonisierung der Atmung. Diese Effekte können sicher zu einer zusätzlichen Unterstützung unserer Therapien führen.
Ein weiteres Plus: Erlernen kann man diese Methode an den Volkshochschulen, die seit Jahrzehnten hauptsächlich für die Verbreitung der Methode verantwortlich sind.
„lmmer wieder hören wir von Kursteilnehmern, dass sich Muskelverspannungen lösen und Probleme an der Wirbelsäule oder an Knie- oder Hüftgelenken bessern“
Die lsmakogie sei zwar keine Heilbehandlung, aber als Unterstützung einer solchen immer wieder höchst erfolgreich. Ursula Imber: „Besser wäre es natürlich, wenn die Menschen zur lsmakogie kämen, bevor es irgendwo weh tut.
Wer sich über das Kursangebot informieren will, kann das im Internet unter www.lsmakogie-anneseidel.at tun. Literatur ist leider spärlich vorhanden und zur Zeit vergriffen, reiche Auswahl gibt es noch auf dem second hand Büchermarkt. Gute Anleitungen zum sofort Mit- üben bietet you tube.
lsmakogie findet auch außerhalb der Grenzen Österreichs ihre Anhänger: Es gibt Angebote in der Schweiz, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und sogar in den USA. Nun wurde die sanfte Bewegungslehre auch von der EU gewürdigt: Sie hat ein zweijähriges Förderprojekt bewilligt, in dessen Rahmen der internationale Aus- tausch von lsmakogie-Lehrinhalten verbessert werden soll.
Eine einfache, für die lsmakogie typische Übung:
Sie setzt bei den Füßen an: Sie stehen in offener V-Stellung. Das Körpergewicht soll in einer leicht schwingenden Bewegung so verlagert werden, dass sich ein liegender „8er“ ergibt. Beginnend vom rechten Fersenpunkt über die rechte Außenseite des Fußes und den Punkt beim kleinen Zeh zum Punkt bei der großen Zehe. Weiter geht es mit dem linken Fersenpunkt und dem Außenrand des linken Fußes zur linken kleinen Zehe und schließlich zum Punkt bei der linken großen Zehe. Mit dem rechten Fersenpunkt beginnt die Bewegung von vorn. Wer die Übung richtig macht, spürt Auswirkungen auf den ganzen Körper — bis hin zu den Gesichtsmuskeln.
Zum Nachlesen des Artikels Ganzheitsmedizin