Sie studierte an der Universität Wien Anatomie und mit den parallel laufenden Erfahrungen in den Kursen und in ihrer Praxis begann sie die Zusammenhänge der einzelnen Körperaktivitäten mit deren Wirkung zu vergleichen. Dank ihrer Studien erkannte sie die Notwendigkeit, immer mehr auf die physiologischen Voraussetzungen und Zusammenhänge zu achten. Zunächst fing sie mit dem Gesicht an, erforschte jedoch gleichzeitig die Aktivitäten der einzelnen Muskelgruppen und deren Zusammenarbeit bei ökonomischem Einsatz.
Die Wirkung auf Körper und Gesicht schien immer klarer hervorzutreten und Anne Seidel begann, ihre eigene Methode zu entwickeln, ISMAKOGIE. Im Laufe der Jahre stellte sie eine Vielzahl von Übungen zusammen, die den ganzen Körper erfassen. Nie ließ Anne Seidel außer acht, dass der Mensch als Einheit betrachtet werden muss. Für ihre Verdienste wurde ihr u.a. 1958 der internationale „Prix Cidesco“, 1976 der Professorentitel und 1984 das österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst verliehen.